Donnerstag, 24. Juli 2014

Hiricatien



Hiricatien

Die Steppenlandschaft auf dem Hochplateau.
Das Land und seine Bewohner.

Ein durch Natur gegebenes Hochplateau ist bekannt durch die große Steppe. Und dadurch das hervorragende Weidegebiet für die Pferdezucht.
Die Fläche ist ca. 193.000 km² groß. Von Oben betrachtet hat es das Aussehen eines Trapez. Die Grenze zu Vedanien im Norden ist ca. 525 km. Sie wird von einer Bergkette, die insgesamt 950 km lang ist, gekennzeichnet. Diese wird das große Gebirge genannt. Die überwiegende Steilküste im Osten grenzt an das Uldaranische Meer. Der Steilhang im Westen ist die dritte natürliche Grenze. Sie ist wie die Ostgrenze ca. 550 km lang. Unterhalb des Steilhanges befinden sich die Länder Morak und Luwetien. Im Süden geht das Hochplateau sanft in das tiefer gelegene Grünland von Rah Rekildra über. Es gibt keine sichtbare Grenze. Man hat sich auf einen 10 km breiten Streifen, wo das Hochplateau sichtlich zu Ende ist, als Grenzgebiet geeinigt. Sie ist 175 km lang. Es gab noch nie Grenzkonflikte.
Der Hauptteil der Bevölkerung sind Nomaden, die von der Jagt und Pferdezucht leben. Ein kleiner Teil lebt in den drei größten Städte in Hiricatien. Taibaan liegt im Nord Westen und ist die Hauptstadt. Im Nord Osten an der Küste ist Finbaan. Und im Süden die Grenzstadt Rinan, die als die heimliche Hauptstadt gilt. Dies vor allem wegen der Nähe zur Kornkammer Hiricatien. Die Nomaden leben in Clans die aus mehreren Sippen (Familien) bestehen. Der Clanführer wird gewählt und ist kein Geburtsrecht. Die Clans haben sich, damals noch ein Dorf, in Taibaan getroffen und dort den Clan Rath gewählt. Seid dem wird Taibaan als Hauptstadt genannt. Der Rath wird alle 12 Zyklen (ca. 3 Jahre) neu gewählt und hat seinen Sitz in Taibaan. Einer der Gründe warum sich die Nomaden nicht gerne in den Rath wählen lassen. Sie sind sehr Natur bezogen. Die Clans geben sich Namen von der dort lebenden Tierwelt. Es gibt sehr viele aber nur fünf große Hauptclans. Da sind die Januren (eine Art Berglöwe), die ihre Lager fast immer im Norden am großen Gebirge haben. Die Darinen (großer Fisch), ein sesshafter Clan im Osten entlang der Küste. Lebt vom Fischfang. Die Barunen (eine Art Büffel mit langem Fell), die Kasalten (eine Art Falke)  und die Wertuns (Steppenwolf) sind die typischen Nomaden Clans. Sie leben in Kootars, ein Zelt (wie die Jurte) aus Barunen Fell. Zum Anfang des dritten Zyklus ziehen sie nach Rinan, ihr Winterlager. Dort treffen sie sich mit anderen Clans. Ein großes Fest des Wiedersehens ist dann der Höhepunkt. Meist mit Hochzeitsfeiern verbunden. Wenn sich ein Paar gefunden hat, dann zieht die Frau für drei Zyklen mit dem Clan des Mannes mit. Wenn sich die Verbindung gefunden und gefestigt hat, dann wird im Winterlager geheiratet. Zum Ende des vierten Zyklus gibt es noch ein Fest, bevor sie wieder in ihre Sommerlager ziehen. Dies ist kein fester Ort. Die in der Steppe lebenden Clans sind hervorragende Reiter. Am Anfang des zweiten Zyklus jagen sie den Barun, der sich dann in großen Herden, auf der Suche von Essen, umher zieht. Ihre bevorzugte Jagdwaffe ist ein kurzer Speer. Vereinzelt wird auch ein Kurzbogen benutzt. Gejagt wird vom Pferd aus. Richtige Waffen zum Kämpfen gibt es nicht. Diese Clans haben viele Bräuche und Sitten die mit der Natur verbunden sind. Sie sind sehr Familien bezogen.

Donnerstag, 17. Juli 2014

Kapitel 5, Teil 1



Kapitel V

84. Sonne 2. Zyklus im Jahre 436 nach Wovoka

In der Stadt Nanpur im Königreich Morak.

„Das ist ein sehr schöne Stute, Ylvie“ mischte sich Takeum in das Gespräch, von dem er kein Wort verstanden hat „aber ich kann sie euch nicht verkaufen.“ Mit diesen Worten erzeugte er Erstaunen. „Was und wieso nicht?“ kam schnippisch Ylvie´s Frage. „Ja wieso nicht“ wollten auch die Andern wissen, nur Mucuma sprach es als Einziger aus. „Ich kann es der Stute nicht antun. Wenn ihr sie kauft, dann wollt ihr sie natürlich mit nach Hause nehmen. Und eine Reise mit dem Schiff, von über einen Zyklus, ist für ihre Gesundheit nicht gut.“ „Ja klar, genau, wegen der Gesundheit der Stute“ waren die Worte von Mucuma und ernte dafür strafende Blicke. *„Vielleicht ist es besser so“ sprach Lief zu Ylvie „euer Vater wäre nicht begeistert gewesen.“ *„Mein Vater ist mir egal. Ich bin alt genug und kann machen was ich will. Das muss er endlich kapieren.“ *„Darum geht es also. Ihr vergesst, dass ihr alles für euren Vater seid.“ *„Ja aber nicht sein Sklavin. So behandelt er mich manchmal. Ich kann keinen Schritt machen den er nicht kontrolliert.“ „Verzeihung“ mischte sich Mucuma ein „könnt ihr so reden das wir auch was verstehen.“ „Aber klar doch“ antwortet Ylvie mit verschmitzter süßer weichen Stimme „wie unhöflich von uns. Wir haben nur nach eine Lösung gesucht.“ „Und?“ „Nach euren Geschäften reist ihr zurück und ich werde euch begleiten. Und von eurem Lager werde ich dann nach Finbaan an die Küste weiterziehen.“ Die beiden Begleiter waren entsetzt und der Rest schaute ratlos aus. „Junges Fräulein“ sprach Boranek, der als erstes die Lage erfasst hatte „eure Vorhaben ist zwar Strebens wert, doch nicht gut Überlegt.“ Bevor Ylvie antworten konnte sprach Boranek weiter. „Wir werden nach Süden zu unserem Wintercamp reisen. Also werdet ihr von Taibaan schon alleine reisen. Dazu kommt dass zur dieser Zeit, entlang des großen Gebirge, ein Reise fast unmöglich ist.“ Eine Stille setzte ein. „Dann werde ich mit ins Wintercamp kommen und im Frühling zu Lager und dann weiter nach Fibaan. In der Zwischenzeit werden Frieso und Leif nach Kowehajk zu meinen Vater fahren. Der wird dann ein Schiff nach Fibaan schicken.“ „Dann wird die Stute doch wieder mit den Schiff reisen“ bemerkte Mucuma. „Ja aber nur noch fünf Sonnen.“ Takeum schaute die Stute an und als ob sie antworten würde wieherte sie leise. „Das würde gehen“ sagte er dann. Jetzt war es Frieso der was dagegen zu setzten hatte. „Yvie ihr wisst, wie haben bei unserem Leben geschworen euch zu beschützen. Das ist aber nach eurem Plan nicht mehr möglich. Außerdem würde uns Ubbo nach unser Rückkehr so oder so das Leben nehmen.“ „Das wird er nicht. Er kann sehr wütend werden aber er ist nicht dumm. Ihr seid die besten Krieger im Stamm und allein dafür wird er euch nichts tun. Und warum sollte er euch was vorwerfen, was er selber nicht beherrscht, nämlich mich. Und zu meinen Schutz habe ich diese beiden jungen Hiricaner.“ Boranek verfiel in ein lautes Lachen „Es kann nicht euer Ernst sein junges Fräulein? Diese beiden Jünglinge, gerade der Mutterbrust entronnen, können noch nicht mal auf sich selber aufpassen.“ Die Zornesröte stieg Mucuma ins Gesicht und er wollte zu einer Antwort ansetzten. Da legte Yvie ihre Hand auf seinen Arm und sagte, „Alter Man, ist euer Land so unsicher dass ich eine richtige Leibwache brauche oder ist es ihnen nur nicht genehm, dass ich mir altersgerecht meine Begleiter aussuche?“ Jetzt war es Boranek dem die Röte ins Gesicht stieg. Bevor jemand antworten konnte bestimmt Yvie die Vorgehensweise. „So werden wir das machen. Ich werde meine Sachen packen und mich morgen zu euch gesellen. Meine Landsleute werden sich auf die Heimreise begeben. Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit.“ Sie drehte sich um und ging fort. Ihre Begleiter folgten ihr wie zu Recht gewiesene Kinder. Auch Takeum und Mucuma waren sprachlos. Boranek verschwand so schnell wie er aufgetaucht war.