Mittwoch, 30. April 2014

Kapitel 2, Teil 2

Kurz vor der Brücke rief Celli „Da ist Vater“ und lief zu ihm hin. „Na meine Kinder, wollt ihr mich besuchen?“. „Nee“ sagte Celli entrüstet „du weißt doch wir wollen zum See“. „Ach so“ antwortet der Vater mit einen Schmunzeln „dann wollt ihr über die Brücke. Habt ihr denn ein Passierschein ? Schließlich verlasst ihr das Land“ Celli schaut entsetzt, denn so was besaßen sie nicht. Aber Casi sah das Verschmitzte in den Augen des Vaters. Doch bevor er was sagen konnte strich sein Vater ihn beide über den Kopf. „Keine Angst, ich habe heute hier Wachdienst und ich kenne euch. Deswegen dürft ihr ohne Schein passieren“ waren seine Worte mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Im Gegensatz der Mutter, fand er es gut, das Celli zur Gilde wollte. Da wird er versorgt und lernt ein gutes Handwerk. Und Soldat sein ist gar nicht so schlecht. Das siehst du doch bei mir. Hat er einst zur Mutter gesagt. Doch überzeugen konnte er sie nicht. Sie verabschiedete sich vom Vater und gingen über die Brücke. Gesehen hatte sie die Brücke schon oft, doch noch nie betreten. Jetzt wo sie drauf waren, kam sie ihnen gewaltig vor. Besonders der Torbogen am anderen Ende. Dort stand ein Hiricaner und hielt Wache. Aber sie hatten den Eindruck er bemerkte sie gar nicht. Überhaut schaute er sehr gelangweilt aus. Sie verließen die Brücke und nahmen den Pfad zum Wasserfall. Es war ein sehr schmaler Pfad. So das gerade drei Leute neben einander gehen konnte. Vor ihnen ging ein Mann mit einem Esel der vollgepackt war mit allen möglichen Waren. So gingen sie eine ganze Weile bis sie in die Nähe des Wasserfalles kamen. Das Dröhnen des herunterfallenden Wasser wurde immer lauter. Sich zu unterhalten ging nicht mehr. Man hätte sich höchstens anbrüllen können. Aber das war egal, denn sie führten so wie so keine Unterhaltung. Celli hatte einen leicht tänzelnden Gang vor Aufregung. Vorbei am Wasserfall nahm der Verlauf des Weg einen leichten Rechtsbogen ein. Und langsam kam der gewaltige Bergsee ins Blickfeld.

Es dauerte noch eine ganze Zeit bis der Platz und die Anlegestelle erreicht wurde. Da waren schon mehrere Kinder um einzelne Tische, wo jeweils ein Mönch saß, versammelt. Der Mann mit dem Esel ging zur Anlegestelle. Dort verluden ein paar Mönche bereits gekaufte Waren. Recht, etwas abseits auf einer Anhöhe, standen drei Mönche. Der in der Mitte hatte eine mehrfarbige Kordel als Gürtel. Die Anderen trugen, zwar in verschiedenen Farben, einfarbige Kordeln. Sie steuerten einen der Tische an, als Casi starke Schmerzen im Kopf spürte. Er griff sich mit beiden Hände an den Kopf und sackte auf die Knie. Der Schmerz war höllisch und so was hat er noch nie gehabt. „Was ist los ?“ fragte voller entsetzen Celli. Er legte die Hände auf Casi`s Schulter und merkte wie sein Bruder ganz langsam zum Boden fiel. Benebelt sah Casi, wie der Mönch in der Mitte sich auch die Hände am Kopf hielt. Dann fing dieser an zu reden. Aber davon bekam er nicht mehr viel mit, denn ihm wurde schwarz vor den Augen. Als er wieder zu sich kam, war der Schmerz fast weg. Er sah seinen Bruder, zwei Mönche und ein paar Kinder um ihn herum stehen. „Was ist geschehen“ fragte er. „Du hast den Kopf festgehalten und bist zum Boden gefallen“ antwortete Celli. „Nein, nein, woher kamen die Schmerzen“ wollte er wissen. „Dies können wir dir auch nicht erklären“ kam die Antwort von einen der Mönche. „Doch für heute ist Schluss. Kommt morgen wieder“ sagte der andere Mönch und wedelte mit den Armen als wolle er Tauben verscheuchen. Langsam löste sich die Menge der Kinder auf. Celli schaute traurig aus. Er half Casi auf zu stehen. Sie machten sich auf den Heimweg, nicht ohne das Versprechen, morgen wieder zu kommen.

Mittwoch, 9. April 2014

Kapitel 2, Teil 1

Kapitel II

84. Sonne 2. Zyklus im Jahre 436 nach Wovoka

In der Stadt Nanpur im Königreich Morak.

Die Sonne war gerade aufgegangen und Casi war noch ganz schlaftrunken. „Hey Schlafmütze“ hört er die hektische Stimme seines Bruders, „steh auf, wir wollen zum See“. „Er steht schon auf, mein Sohn, der See läuft euch nicht weg.“ kam die Antwort seiner Mutter mit einen kleinen Seufzen. Seit Celli beschlossen hatte, ein Bogenschütze bei der Gilde zu werden, hatte sie gehofft er würde es sich noch einmal anders überlegen. Casi zog die Decke weg und setzte sich langsam auf. Er schaute sich um. „Wo ist Vater?“ „Der hat heute schon früh mit seinem Dienst angefangen. Wir haben doch Herbstmarkt und da muss er mehr Dienst leisten. Das weist du doch!“ antwortete seine Mutter. Sein Vater gehörte zur Stadtwache. „Kommt frühstücken, ich habe euch ein paar Schlageier gemacht.“ Ihr Haus bestand aus einem großen und einen kleinen Raum. Der Kleine war der Schlafraum der Eltern. Der Große war der Wohnraum wo sich alles abspielte. Er bestand aus einer Kochstelle mit offenen Feuer, den Essplatz mir einem großen Tisch und acht Stühlen und in einer Ecke der Schlafplatz der Kinder. Sie schliefen zusammen in einem Bett. Die Räume waren nur durch einen Vorhang getrennt. Casi ging zum Tisch wo Celli schon eifrig sein Essen verschlang. „Sei nicht so gierig.“ ermahnte ihn seine Mutter. „Ich wüll zuum See.“ antwortete er mit vollen Mund. Bevor sie ihn zurechtweisen konnte, sprang er auf und im hinaus laufen rief er „ich muss mal.“ Sie schaute Casi an und schüttelte leicht den Kopf. Sie drehte sich um und ging wieder zur Kochstelle. In den Augen, meinte Casi, ein wenig ihrer Traurigkeit gesehen zu haben. Celli war schon aus der Wohnung und lief zur anderen Seite des Weges. Der König hatte kleine Hütten entlang des Weges bauen lassen, wo man seine Notdurft erledigen konnte. Dies fiel dann runter in den Fluss. In der ganzen Stadt gab es Wege mit den Hütten. Sie wurden über Kanäle gebaut die öfters am Tag gespült wurden. Es gab extra Arbeiter die das Wasser nach oben brachten und dann in die Kanäle schütteten. Und alle Kanäle führten in den Fluss. Aber weit weg vom Hafen. Celli kam zurück und hatte ein lächeln auf dem Gesicht. „Können wir los?“ „Ja“ sagte Casi, der mittlerweile auch mit Essen fertig war. „Und keine Angst Mami, wir kommen wieder. Heute ist nur anmelden und testen angesagt. Vielleicht wird Celli gar nicht genommen.“ „Doch das werde ich“ maulte Celli trotzig. Mit einen Kuss auf der Wange verabschiedeten sich die Kinder.
Sie traten aus der Wohnung und waren sofort auf dem belebten Bergweg. Wenn Herbstmarkt ist, dann ist hier eine Menge Volk unterwegs. Dies wird nur am Tag, wenn der König seine Sommerresidenz bezog oder verließ, übertroffen. Sie schlossen sich einer Gruppe Kinder an, die offensichtlich in die gleiche Richtung gingen. Nach ein paar Schritten blieb Casi plötzlich stehen und drehte sich um. Er schaute zu einer Gruppe Hiricaner, die grade ein paar Pferde zum Markt führten. Einer von ihnen blieb stehen und drehte sich dann um. Bevor er diese Situation einordnen konnte, wurde er wie aus Träumen gerissen. Celli berührte in an der Schulter und fragte. „Alles in Ordnung?“ Er schüttelt sich und sah wie der Hiricaner sich wieder in Bewegung gesetzt hatte. „Ja alles okay. Mir war nur als würde der Hiricaner mit mir reden.“ „Welcher Hiricaner?“ „Ach schon gut, las uns weiter gehen.“